Forschungsdatenmanagement in den Umweltwissenschaften
Die Publikation von wissenschaftlichen Daten als selbständiges Forschungsergebnis oder als Ergänzung zu wissenschaftlichen Publikationen gewinnt in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Auch in vielen Forschungsausschreibungen werden schon direkt Planungen zum Forschungsdatenmanagement für die Projektlaufzeit und danach gefordert. In den Umweltwissenschaften gibt es inzwischen Initiativen die das Forschungsdatenmanagement adressieren (z.B. Belmont Forum), nationale und internationale Plattformen für Forschungsdatenpublikation (z.B. PANGAEA und GEOSS) und zahlreiche Speziallösungen aus Einzelprojekten (z.B. GLUES-GDI, ) primär für die Datenrecherche. Insgesamt sind die Angebote durch die unterschiedlichen Datenkulturen in den Teildisziplinen, die verwendeten Formate und Standards für Metadaten, Schnittstellen und Datenmodelle, sowie die unterschiedlichen Datenqualitäten, Semantiken und Skalen jedoch sehr heterogen. Eine etablierte gemeinsame Forschungsdateninfrastruktur, welche ein durchgängiges Forschungsdatenmanagement in den Umweltwissenschaften ermöglicht, gibt derzeit noch nicht. Hierfür sind Entscheidungen unter anderem zur Architektur (Föderierung oder Integration mehrerer Plattformen) und der Ausrichtung (generisch oder teildisziplinär) zu treffen.
Im Vortrag werden der Status, die spezifisch-geowissenschaftlichen Anforderungen und die Notwendigkeit einer solchen Forschungsdateninfrastruktur speziell für die Umweltwissenschaften diskutiert.