Roßtäuscher, Bolettenweiber und Lebzelter: Die Ontologie historischer Berufe – ODER – Wie wissenschaftsgetriebenes Datenmanagement Forschung erleichtert
Forschungsdatenmanagment mutet auf viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie eine große Herausforderung an. Daten sollen genau dokumentiert und beschrieben werden. Vor Beginn eines Projektes muss man sich über Standards der Datenproduktion und Modellierung informieren. Am Ende sollen Daten idealerweise in Langzeitformate überführt, in Forschungsdatenrepositorien veröffentlicht und sogar anderen Forschenden zur Verfügung gestellt werden. Das bedeutet nicht nur zusätzliche Arbeitsschritte, sondern Forschungsleistungen werden auf diese Weise auch viel transparenter als bisher. Zu Recht wird die Frage aufgeworfen: “Welchen Mehrwert produziert dieser Aufwand eigentlich für meine eigenen Forschungen?” Am Beispiel der “Ontologie historischer, deutschsprachiger Amts- und Berufsbezeichnungen” soll gezeigt werden, welche Arbeitserleichterung und welchen wissenschaftlichen Nutzen standardisierte Normansätze in der wissenschaftlichen Praxis haben. Die Ontologie ist aus der Forschung heraus entstanden und dient einerseits zum Erhalt und zum Kartieren historischer Berufsbezeichnungen. Andererseits ermöglicht das Vokabular eine fast automatisierte Klassifizierung von Berufsnamen in verschieden Systematiken. Die Vorstellung soll nicht den allgemeinen Mehrwert von Langzeitarchivierung oder technischer Datenverwaltung, sondern tatsächlich forschungsstrategische Dimensionen diskutieren.