Geteilte Macht? Traditionelle Hermeneutik und Digitale Methoden im Dialog
Termin | 16. September 2025 |
Veranstaltungsleitung | Joëlle Weis, Marina Lemaire, Jörg Wettlaufer (Sektionsleitung) |
Ort | Bonn |
Webseite | https://www.historikertag.de/Bonn2025/programm/geteilte-macht-traditionelle-hermeneutik-und-digitale-methoden-im-dialog/ |
Digitalität bestimmt große Teile unseres Alltags, aber die Anwendung von digitalen Methoden für die Produktion neuer historischer Erkenntnisse bleibt für viele Historiker:innen ein fernes Ziel, wenn nicht gar Terra Incognita. Manche fragen sich zurecht, welche digitalen Methoden sie anwenden könnten und sollten, mit welcher Art neuer Erkenntnisse sie rechnen könnten, und wie sich digitale Methoden überhaupt in die Forschungspraxis einordnen ließen. Andere stellen das Potenzial digitaler Methoden in Frage, vielleicht aus Abneigung, vielleicht um sich nicht weiter mit dem Thema beschäftigen zu müssen.
Die Sektion setzt die traditionellen hermeneutischen Verfahren in ein dialogisches Verhältnis zu digitalen Methoden mit dem Ziel, die Chancen und Herausforderungen klar zu benennen und Forschende zu einer Auseinandersetzung mit digitalen Technologien zu befähigen. Die Sektion betont die „geteilte Macht“ traditioneller Hermeneutik und digitaler Methoden und geht den Fragen nach: „Wie gelange ich zu neuen historischen Erkenntnissen? Welche Rolle können digitale Werkzeuge und Methoden dabei spielen?”
Um die Perspektivenvielfalt abzubilden sollen, anders als beim klassischen Format mit drei Redner:innen, fünf kurze Impulsvorträge Orientierung bieten und digitale Methoden explizit in erkenntnisgetriebenen Forschungsprozessen darstellen, um den Mehrwert, aber vielleicht auch die Herausforderungen aufzuzeigen (50 Minuten). Die Beiträge liefern Reflexionen dazu, wie Geschichte durch digitale Methoden bereichert werden kann, während sie eng mit empirischen Fragestellungen verknüpft bleiben. Auf diese Weise soll die Methodendiskussion nicht losgelöst, sondern eng orientiert an der empirischen Erkenntnisarbeit vollzogen werden.
Nach den Impulsen findet eine 40-minütige Diskussion im Plenum statt, in der der Mehrwert für den Erkenntnisgewinn thematisiert sowie der Frage nachgegangen wird, wie man den Einsatz neuer Werkzeuge in die Validierung und Interpretation historischen Wissens einbettet.